Manchmal sehnt sich Wallerie in die Zeit zurück, in der sie in der Hochlandebene in Ostafrika lebte. Sie war frei, gehörte keinem Staat an und wenn ihr jemand zu nahe kam, setzte sie ihren Stachel. Wie gut, dass Kasimir und Ambrosius ihr zur Seite stehen, wenn ihr alles zu geordnet abläuft.
Den Titel „Killerbiene“ bekam ich von einem Bienenforscher namens Warwick Kerr, der durch seine Forschung zur Hybridisierung der afrikanischen Biene und der italienischen Biene bekannt wurde. Leider war ich eine von denen, die trotz der vielen Kreuzungen mit wesensfreundlicheren Bienen, immer noch ein gehöriges Potential an Durchsetzungsvermögen geblieben ist. Ich war unerwünscht und für weitere Kreuzungen nicht mehr zu gebrauchen. Deshalb steckte man mich kurzerhand in die Imkerei am Petersdom in Rom. Die dortigen Imker waren für ihre besondere Güte und Geduld bekannt und für ihre Klugheit geschätzt. Ich brauchte trotz allem viel Zeit, um mich an die strengen Regeln zu gewöhnen.
Bei einem meiner Erkundungsflüge, ich war als Späherin eingesetzt, lenkten zwei Bienen meine Aufmerksamkeit auf sich, die so sehr in ihrer Diskussion vertieft waren, dass sie mich nicht bemerkten. Ich lauschte ihren Worten und konnte hören, dass sie über die Gemeinschaft und weisheitsvolle Zusammenarbeit im Bienenstock sprechen und, dass die Menschheit aufhören soll, uns Bienen nur als Honiglieferanten zu betrachten. Ich nahm mir vor, die beiden bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen, denn auch ich sehe uns als Protagnisten für das Universelle Gesetz: „Wie im Großen – so im Kleinen, wie im Kleinen – so im Großen“.