Blütenstaubsturm im Wasserglas

Seit dem Ambrosius sich ein wenig mehr mit Agrarpolitik befasst, denkt er über eine Möglichkeit nach, wie man den Ministerien erklären kann, dass Sie, bevor sie Regelungen wie die Ökoregelung 1 b zusammenstümpern, die Bienen fragen sollen, was sie und ihre Artgenossen gerne hätten. Es gäbe da eine ganz einfache Regel: Alles, was nicht giftig ist, sollte erlaubt sein, so einfach ist das. Und das gilt für alle Bienen, auch für die in Berlin. Ambrosius hörte sich ein wenig in der Nachbarschaft und auf den Bauernhöfen um und kam zu folgendem Ergebnis:

Bei meinen Rundflügen höre ich die Bauern brummen, wie unzufrieden sie sind. Sie haben ihre Äcker schön fein gemacht für uns, wollen bunte Blumen säen, damit wir genug Nektar und Pollen finden. Aber nein! Da kommt so ein Zettel vom Landwirtschaftsministerium geflattert, dass es keine Förderung gibt, wenn Rotklee in der Blütenmischung ist. Rotklee? Ist der schlecht? Nein, ganz und gar nicht! Und dann höre ich von einer ganz tollen Mischung, die ein bayerischer Saatguthersteller extra für uns gemacht hat. Mit ganz viel, was uns schmeckt und guttut. Aber nein, da rufen wieder andere Zweibeiner, die Naturschützer dazwischen. "Da ist eine Mohnart drin, die ist unerwünscht, weil wir die nicht gut finden" Mohn? Wir lieben Mohn! Der ist doch so schön rot und hat leckeren Pollen!

Da stehen die Bauern nun da, zwischen der einen Bundesverordnung und der anderen Landesverordnung, kratzen sich am Kopf und fragen sich, was das mit der Öko-Regelung soll. Sie wollen uns helfen, aber diese ganzen schlauen Regeln machen alles nur kompliziert. Kein Wunder, dass sie keine Lust mehr haben, ihre schönen Flächen für uns zu bepflanzen. Wer fragt denn eigentlich uns Bienen, was uns am liebsten ist? Hauptsache es blüht bunt vom Frühjahr bis Herbst und duftet lecker!

Na ja, vielleicht wachen die ja irgendwann auf und merken, dass weniger "bürokratisch" oft mehr "bienenglücklich" bedeutet. Bis dahin summen wir weiter und versuchen, das Beste aus den wenigen bunten Flecken zu machen, die es noch gibt. Hauptsache, wir finden genug zu naschen für unsere Königin und die kleinen Maden im Stock.